Wie lassen sich überfüllte Strände und Parkplätze in der Hochsession vermeiden?

Sind noch ausreichend Parkplätze am Strand vorhanden?

Diese Frage beantwortet an der Nordsee seit Anfang Mai ein digitales Ampelsystem. Das System basiert auf einer digitalen Gästezählung. Diese funktioniert über datenschutzkonforme Sensoren, die an relevanten Plätzen Bewegungsdaten in Echtzeit erfassen. Die Besucher können die Informationen dann bequem über einen digitalen Reiseführer (eine Web-App) oder die Webseiten der Destinationen am Smartphone einsehen. Auch vor Ort werden Monitore aufgestellt, die die Besucher über die aktuelle Auslastung der Orte informieren.

 

Was sind die Ziele des digitalen Besuchermanagements?

Da nicht absehbar ist, inwiefern die Pandemie zukünftig das Destinationsmanagement beeinflussen wird, wollen die Orte gewappnet sein und Besucherströme mithilfe eines digitalen Systems lenken können.

Zum anderen ist das Ziel, den Service und die Aufenthaltsqualität vor Ort zu erhöhen. Denn wer von uns hat sich nicht schon mal über z. B. volle Parkplätze geärgert und hätte sich gefreut per Smartphone ein alternatives Parkangebot vorgeschlagen zu bekommen?

 

Wie funktioniert das System nun genau?

Autos und Menschen werden minutenaktuell erfasst

Sensoren zählen per Laser Autos und Besucher an stark frequentierten Plätzen. Eines dieser Messinstrumente funktioniert dabei über sogenannte Punktewolken, das ein 3D-Bild erschafft, durch eine Software ausgewertet wird und damit erkennt, ob es sich bei dem skizzierten Objekt um eine Person oder ein Fahrzeug handelt. Bei der eingesetzten Technik handelt es sich um zertifizierte Produkte, die für Mensch und Umwelt völlig ungefährlich sind.

 

Daten werden über verschiedene Übertragungswege an Besucher weitergegeben

Die Daten werden anschließend aufbereitet und visualisiert, um dann in einem Ampelsystem den Gästen und Einheimischen zu signalisieren, wie ausgelastet Strände, Parkplätze und andere touristische Einrichtungen aktuell sind. Diese Informationen können Besucher direkt über Monitore vor Ort oder über ihr Handy per Web-App einsehen. Das funktioniert über eine Schnittstelle zur – auch neu eingeführten – digitalen Gästekarte.

Falls die Orte ausgelastet sind, wird den Besuchern eine Alternative vorgeschlagen, die zu ihren Bedürfnissen passt. So sollen zukünftig Probleme wie meterlange Warteschlangen oder Wildparken vermieden werden.

Aber nicht nur Gäste und Einheimische profitieren von den Informationen. Die Daten werden auch von den Touristikern für interne Reportings, wie z. B. Veranstaltungsplanungen genutzt. Zudem kann ein Prognosemodul, das aus bestehenden Wetterdaten, Gezeiten- oder Vorjahresinformationen eine Besucherauslastung bestmöglich vorhersagen.

Alle Infos auf einen Blick: Schnittstelle zur digitalen Gästekarte!

Bereits seit Ostern können Gäste in Butjadingen, Wangerland, Otterndorf sowie an der Wurster Nordseeküste eine von der AVS GmbH entwickelte digitale Gästekarte nutzen. Somit ergänzt sie die Gästekarte aus Papier, mit der u. a. die Gästebeiträge, früher Kurbeträge, gezahlt werden.

Die Schnittstelle zwischen Besuchermanagement und digitaler Gästekarte ermöglicht die Übertragung der Besucherinformationen auf das Smartphone der Gäste. So konnte ein digitaler Reiseführer entwickelt werden, der den Besucher einen kontaktlosen Ablauf ermöglicht und ihnen alle relevanten Informationen zur Destination gesammelt zur Verfügung stellt.

Langfristig ist eine allumfassende gegenseitige Akzeptanz aller beteiligten Orte der niedersächsischen Nordseeküste geplant. Dadurch soll der Aufenthalt des Gastes entlang der gesamten Customer Journey noch attraktiver gestaltet werden.